Neurofeedback

Was ist Neurofeedback?

Neurofeedback ist ein computergestütztes Verfahren, das vor über 30 Jahren in den USA entdeckt und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt worden ist.

Mittels Neurofeedback bekommt das Gehirn eine Rückmeldung über seine Funktion, für die es normalerweise keine Wahrnehmung und folglich auch keine Möglichkeit der Einflussnahme hat. Über diesen „digitalen Spiegel“ lernt das Gehirn, sich selbst besser zu regulieren. Im Ergebnis bedeutet dies, dass das Gehirn flexibel einen Zustand einnehmen und beibehalten kann, der den jeweiligen Anforderungen einer Situation angemessen ist. Dies hat zur Folge, dass es zu einer Verbesserung der Resilienz  (Widerstandsfähigkeit gegen Stress) kommt und Belastungen als weniger heftig wahrgenommen werden. So verbessern sich die Möglichkeiten, das eigene Potenzial voll und ganz zu entfalten.

Wie funktioniert Neurofeedback?

Unser Gehirn ist die Schaltzentrale all unserer körperlichen Abläufe. Dies geschieht über elektrische Impulse (Gehirnströme). Beim Neurofeedback werden die Gehirnströme in bestimmten Hirnregionen mit Hilfe von 3 Elektroden, die mit einer Paste völlig schmerzfrei an der Kopfhaut befestigt werden, gemessen. In einem speziellen Gerät werden die gemessenen Hirnwellen umgerechnet und mit Hilfe einer eigens dafür entwickelten Software als EEG-Wellen (Elektro-Enzephalogramm) auf dem Monitor in Echtzeit sichtbar gemacht. Diese Wellen werden im EEG als Frequenzen bezeichnet. So ist es möglich, dass das Gehirn seine eigene Arbeitsweise wahrnimmt. Beim Neurofeedback wird das Gehirn für eine Veränderung seiner Wellenaktivität in eine gewünschte Richtung belohnt, d.h. es wird eine Frequenz trainiert, bei der sich vorhandene Symptome verbessern oder reduzieren. Jedes Mal wenn das Gehirn die Trainingsparameter erfüllt, wird es belohnt, in einer einzigen Neurofeedbacksitzung geschieht dies bis zu 2000 mal.

Neurofeedback trainiert das Gehirn darin, die eigene Erregbarkeit besser zu steuern und leichter von einem Zustand in den anderen wechseln zu können – ganz so, wie es die jeweilige Situation erfordert. Dadurch bringt es das Gehirn in den Zustand, sich selbst zu heilen.

Dies hat zur Folge, dass es zu einer Verbes-serung der Resilienz (Widerstandsfähigkeit gegen Stress) kommen kann. Außerdem kann ein breites Spektrum von Symptomen behandelt werden. Belastungen können so aufgelöst oder gemildert werden.

 

Neurofeedback-Kreislauf

Bildquelle: EEGInfoEuropa/BEE Medic GmbH Deutschland

 

Wie verläuft ein Neurofeedbacktraining?

Im Erstgespräch erfolgt eine sorgfältige Anamnese, in der die Krankheitsgeschichte und die genauen Symptome erhoben und die Behandlungsziele des Klienten geklärt werden. Auf dieser Grundlage klären wir, ob Neurofeedback eine sinnvolle Behandlungsmethode darstellt und es wird ein entsprechender Behandlungsplan erstellt.

Der Klient sitzt entspannt in einem Sessel und schaut sich einen Film oder ein Feedbackspiel auf dem Bildschirm an. In Echtzeit bekommt er dabei die Aktivität seiner Gehirnwellen rückgemeldet, dies geschieht während einer einzigen Neurofeedbacksitzung bis zu 2000 mal. Bei dem in meiner Praxis verwendeten Neurofeedback-System – ich arbeite nach der Othmer-Methode – erfolgt das Feedback  über drei verschiedene Sinneskanäle. So werden dem Gehirn über verschiedene Wahrnehmungszugänge wichtige Informationen über die inneren Zustandsänderungen gespiegelt:

  • visuell über den Bildschirm (hier verändert sich die Größe des Bildes und die Schattierung),
  • auditiv (Veränderung der Lautstärke bzw. Einblendung von zusätzlichen Sounds – bei einem Raketenspiel ist beispielsweise das Antriebgeräusch unterschiedlich laut zu hören.
  • taktil über ein Stofftier, das mehr oder weniger stark vibiriert, was als angenehm empfunden wird.

Bereits bei sehr jungen Kindern kann das von mir verwendete Verfahren eingesetzt werden. Im Gegensatz zu anderen Neurofeedback-verfahren funktioniert die Othmer-Methode, ohne dass Instruktionen umgesetzt werden müssen. Daher braucht der Klient sich nicht zu bemühen, etwas Bestimmtes zu erreichen

Das Gehirn lernt unbewusst und ohne Mühe.

Wie lange dauert eine Sitzung und wie häufig sollte das Neurofeedbacktraining durchgeführt werden?

Eine Neurofeedbacksitzung dauert 60 Minuten.  Am Anfang jeder Sitzung werden die Effekte der bisherigen Neurofeedback-Behandlungen abgeklärt und in die Planung der aktuellen Sitzung einbezogen. Da es sich um einen Lernprozess im Sinne der operanten Konditionierung handelt, ist es günstig, zu Beginn des Trainings zwei bis drei Sitzungen pro Woche einzuplanen, da sich dies für den Lernprozess neuer Muster bewährt hat.

Im weiteren Verlauf der Behandlung können die Abstände zwischen den Sitzungen dann allmählich vergrößert werden, da das Gehirn die neu erlernten Muster immer mehr und dauerhafter übernimmt. Nach 20 Sitzungen wird der Behandlungsverlauf und die Auswirkung auf die Symptome evaluiert und entschieden, ob die Therapie bereits beendet werden kann oder noch länger durchgeführt werden sollte.

 

Welche Anwendungsbereiche gibt es?

  • AD(H)S – Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom  mit und ohne Hyperaktivität
  • Konzentrationsstörungen
  • Gedächtnisstörungen
  • Störungen aus dem autistischen Spektrum
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Burnout-Syndrom
  • Traumata/Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
  • chronische Schmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Epilepsie
  • Tinnitus
  • Zustand nach Schlaganfall
  • Wortfindungsstörungen
  • Mutismus
  • Stottern/Poltern
  • Peak-Performance Training – Optimierung der Leistungsfähigkeit

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